Männergesundheit: Was passiert bei einer Prostatabiopsie?

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Prostatakrebs gehört zu einer der häufigsten Erkrankungen beim Mann. Aus diesem Grund wird allen Männern angeraten, die Prostata ab dem 45. Lebensjahr regelmäßig untersuchen zu lassen.

Die Prostata (auch Vorsteherdrüse genannt) ist für die Bildung der Samenflüssigkeit zuständig. Das kastanienförmige Organ befindet sich an der Harnröhre und umschließt diese komplett.

Bei der regulären Vorsorge erfolgt die Untersuchung rektal durch Abtasten. Bei Verdacht auf eine Erkrankung kann zudem eine Ultraschalluntersuchung erfolgen. Sofern diese weitere Verdachtsmomente liefert, wird der Urologe eine Prostatabiopsie veranlassen.

Ablauf einer Prostatabiopsie

Erhöhte PSA-Werte (Prostataspezifisches Antigene) sowie ein auffälliger Tastbefund müssen in jedem Fall abgeklärt werden. Bei einer Prostatabiopsie werden Gewebeteile entnommen, die in der Pathologie auf Krebszellen hin untersucht werden. Der Eingriff selbst erfolgt in fast allen Kliniken ambulant.

Für die Gewebeentnahme muss sich der Patient in einer Rücken- oder Seitenlage befinden. Nun wird ein spezielles Ultraschallgerät in den Enddarm eingeführt. Dieses ist etwa fingerdick und mit einer Ultraschallsonde und mit einer Stanznadel versehen, die blitzschnell Gewebeproben aufnehmen kann – meist werden ca. 8 – 10 Proben entnommen.

Während der Untersuchung überprüft der behandelnde Arzt die Größe der Prostata, die Lage und auch die Form. Auch hieran lassen sich oftmals krankhafte Veränderungen festmachen.

Betäubung und Narkose bei der Prostatabiopsie

Die Gewebeentnahme aus der Prostata ist nur geringfügig schmerzhaft. Aus diesem Grund wird dem Patienten in der Regel nur ein Beruhigungsmittel verabreicht. Eventuell in Kombination mit einem leichten Schmerzmittel.

Bei Angstpatienten oder bei besonderen Fällen kann jedoch auch eine kurze Narkose eingeleitet werden.

Die Gewebeentnahme dauert rund 10 Minuten.

Risiken bei der Prostatabiopsie

Da die Prostatabiopsie ein Routineeingriff ist, sind Komplikationen in den meisten Fällen auszuschließen. Es können in Einzelfällen jedoch Blutungen oder Entzündungen auftreten, die postoperativ zu behandeln sind.

Eine Prostatabiopsie sollte jedoch keinesfalls durchgeführt werden, wenn gleichzeitig gerinnungshemmende Medikamente eingenommen werden. Der behandelnde Arzt muss hierüber in jedem Fall informiert werden und wird unter Umständen das Absetzen der Medikamente während einer kurzen Dauer veranlassen. Dies ist jedoch stets bei einem Vorgespräch zu klären. Auch die Einnahme von Aspirin kann zu schweren Komplikationen führen, sodass auch diese Medikation Erwähnung finden muss.

Um Infektionen zu vermeiden, bekommen Patienten vor und nach der Operation Antibiotika verschrieben, die weitere Risiken ausschließen sollen.

Nach der Prostatabiopsie

Da es sich bei der Prostatabiopsie um einen ambulanten Eingriff handelt, können die Patienten nach der Behandlung meist schnell wieder nach Hause. Sie bleiben noch für eine gewisse Zeit unter ärztlicher Beobachtung und können, sofern sie sich dazu schon in der Lage fühlen, den Heimweg antreten – es empfiehlt sich, eine Begleitperson dabei zu haben oder aber ein Taxi zu nehmen.

Am Tage nach der Gewebeentnahme sollte sich der Patient noch etwas schonen und schwere körperliche Arbeiten sowie das Fahrradfahren vermeiden.

Bildquelle: pixabay.com; Public Domain CC0

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