Schlafstörungen: Ursachen und Behandlungen

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Probleme mit dem Ein- oder Durchschlafen hat wohl jeder schon mal durchgemacht. Ursachen kann es dafür viele geben, beispielsweise eine vorübergehende Erkrankung, viel Stress auf der Arbeit oder Aufregung wegen eines bevorstehenden Ereignisses. Manchmal ist der Grund für verminderte Schlafqualität auch nicht ersichtlich. Grundsätzlich sind Schlafprobleme ganz normal und unbedenklich, solange sie nur ab und zu auftreten und keine Belastung darstellen. Für viele Menschen sind Schlafprobleme jedoch ein ständiger Begleiter, sie wälzen sich jede Nach schlaflos im Bett und fühlen sich am nächsten Tag wie gerädert. Dies kann sich nicht nur negativ auf die Arbeitsleistung und Belastbarkeit auswirken, sondern auch schlecht für die Gesundheit sein. Sowohl zahlreiche körperliche als auch seelische Beschwerden können durch Schlafmangel ausgelöst werden, angefangen bei Kopfschmerzen und Reizbarkeit, über ein gesteigertes Risiko für Depressionen bis hin zu einem höheren Herzinfarkts- und Schlaganfallrisiko.

Doch obwohl die Auswirkungen von zu wenig Schlaf gravierend sein können, wenden sich Betroffene oft erst sehr spät an einen Arzt, um Hilfe zu erhalten. Grundsätzlich ist es sinnvoll, zunächst mögliche Störquellen für einen gesunden Schlaf zu minimieren. Haben diese Bemühungen aber nicht den gewünschten Effekt und die Schlafprobleme bleiben über einen längeren Zeitraum bestehen, kann eine echte Schlafstörung vorliegen, die behandlungswürdig ist. Insbesondere wenn die Probleme länger als vier Wochen, in mindestens drei Nächsten pro Woche bestehen, ist professionelle Unterstützung unbedingt zu empfehlen.

Diagnostik von Schlafstörungen

Es ist üblich, dass Ärzte bei Patienten, die auf Grund von Schlafstörungen bei ihnen vorstellig werde, zunächst eine gründliche Anamnese vornehmen. Es gibt zahlreiche Erkrankungen, bei denen Schlafstörungen zum Krankheitsbild gehören können, darunter Multiple Sklerose, Gehirntumore, Epilepsie, verschiedene hormonelle Erkrankungen und viele weitere mehr. Auch Depressionen äußern sich oftmals deutlich durch Schlafstörungen. In den meisten Fällen ist die Schlafstörung jedoch auf andere Ursachen zurückzuführen, allen voran Stress und psychosoziale Probleme. Im Rahmen der Diagnostik fragt der Arzt deshalb die Lebensumstände des Patienten ab und spricht mit ihm über sein Schlafverhalten. Manchmal wird der Patient damit beauftragt, ein Schlaftagebuch zu führen. Anhand der Aufzeichnungen können möglicherweise Muster und Zusammenhänge erkannt werden, die den Schlaf negativ beeinflussen. Darüber hinaus kann der Schlaf durch Geräte untersucht werden. Oftmals muss der Patient dafür ein Schlaflabor aufsuchen, wo er in der Regel für zwei Nächte sehr genau überwacht wird.

Die Behandlung von krankhaften Schlafstörungen

Die Behandlung von Schlafstörungen ist abhängig von ihren Ursachen. Wenn eine andere Erkrankung die Schlafstörung verursacht, so kann es schon zu einer deutlichen Verbesserung des Schlafs kommen, wenn diese adäquat behandelt wird. Außerdem spielt die Schlafhygiene eine wichtige Rolle. Gemeinsam mit dem behandelnden Arzt kann diese optimiert werden, sodass das Ein- und Durchschlafen zukünftig leichter fällt. Dazu gehören beispielsweise geregelte Schlafenszeiten, der Verzicht auf anregende Genussmittel und schwere Speisen vor dem Zubettgehen, das Beseitigen von störenden Geräusch- und Lichtquellen und generell elektronischen Geräten im Schlafzimmer und das Herstellen einer schlafförderlichen Umgebungstemperatur.

In vielen Fällen ist eine psychotherapeutische Behandlung sinnvoll, denn Ängste, Sorgen, Stress und andere seelische Belastungen können Schlafstörungen verursachen oder verstärken. Von einer medikamentösen Behandlung ist besser abzusehen. Echte Schlafmittel, insbesondere Benzodiazepine erleichtern zwar das Einschlafen enorm, machen aber schnell abhängig und können unterschiedliche Nebenwirkungen verursachen.

Zudem wird der durch Schlafmittel herbeigeführte Schlaf oftmals als weniger erholsam erfunden, sodass Betroffene zwar endlich schlafen können, sich am nächsten Tag aber dennoch müde und unausgeruht fühlen. Aus diesem Grund sollten Schlafmittel nur in Ausnahmefällen und über einen kurzen Zeitraum eingenommen werden. Besser sind pflanzliche Präparate, wie Baldriantropfen.

Einige Patienten berichten auch davon, mit CBD Schlafstörungen in den Griff bekommen zu haben. Dabei handelt es sich um einen Wirkstoff der Hanfpflanze, dem beruhigende Eigenschaften zugeschrieben werden. Die Wirksamkeit ist noch nicht abschließend belegt, doch er gilt als unbedenklich und gut verträglich. Liegt die Schlafstörung schon seit mehreren Monaten oder gar Jahren vor, kann die Behandlung sehr langwierig sein. Oftmals ist erst eine Kombination von Behandlungsmethoden zielführend. Wie auch bei nahezu allen anderen Erkrankungen ist eine frühzeitige Behandlung sinnvoll, um eine Verschlechterung und Chronifizierung der Beschwerden zu vermeiden.

Beitragsbild: © bialasiewicz –123RF

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