Krankenkassen versenden Informationen rund um den Organspendeausweis

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Mit dem bereits im letzten November eingetretenen Transplantationsgesetz haben auch die Krankenkassen sich dazu entschlossen, ihren Versicherten Informationen zum Thema Organspendeausweis zukommen zu lassen. Innerhalb von 12 Monaten sollen alle Bürger über das Thema durch ihre Krankenkassen ausreichend informiert werden. Allerdings gilt auch hier, dass letztendlich niemand dazu verpflichtet ist, seiner Versicherung Auskünfte zu erteilen. Alles Wichtige rund um den Organspendeausweis in Deutschland soll daher im Folgenden kurz zusammengefasst werden.

Aufklärung soll Spendenbereitschaft erhöhen

Das neue Gesetz dient hauptsächlich dem Zweck, alle Bürger über den Organspendeausweis zu informieren, damit diese zu einer Entscheidung hinsichtlich ihrer Spendenbereitschaft aufgefordert werden können, auch wenn kein Bürger dazu gezwungen wird. Somit liegt die Initiative nun in den Händen der Regierung. Noch bis vor Kurzem musste sich jeder, der seine Organe nach seinem Ableben zur Verfügung stellen wollte, eigenständig um einen Organspendeausweis bemühen.

Krankenkassen reagieren unterschiedlich

Trotz der gesetzlichen Regelung bleibt es den Kassen selbst überlassen, wann genau sie das Informationsmaterial zum Organspendeausweis an ihre Versicherten versenden. Vorreiter war hierbei die Techniker Krankenkasse, die direkt nach Inkrafttreten des Gesetzes bemüht war, ihre Versicherungsnehmer aufzuklären. Da die Verunsicherung bei Organspenden zunehmend gewachsen ist, sollte dies der erste Schritt zu einer nachhaltigen Verbesserung des Wissens über Organspenden werden.

Andere Krankenkassen hingegen wollen ihre Versicherten zu nichts drängen und lassen sich mit dem Versenden des Informationsmaterials etwas mehr Zeit. Sie berufen sich darauf, dass ihre Versicherungsnehmer auch in der Vergangenheit ausreichend über Organspenden aufgeklärt wurden.

Organspenden sinken weiter

Mehrere Hundert Menschen in Deutschland sterben jährlich, weil nicht die passenden Organe für sie gefunden wurden. Rund 12.000 sind hierzulande derzeit noch auf Organe angewiesen, doch lediglich 60 Organe werden in Deutschland jährlich gespendet. Derzeit ist die Zahl eher sinkend. Dies beruht auch darauf, dass ein gewisses Misstrauen gegenüber Organspenden entstanden ist. Auch zurückzuführen ist dies auf die Skandale, welche es immer wieder rund um das Thema Organspende gegeben hat. Allgemein seien die Deutschen jedoch in der Mehrheit dazu bereit, ihre Organe nach ihrem Leben zur Verfügung zu stellen. Da jedoch nur ein Viertel aller Deutschen einen Organspendeausweis besitzt, soll die neue Gesetzgebung dazu dienen, mehr Menschen von der Notwendigkeit der Organspende zu überzeugen.

Entscheidungszwang wäre keine optimale Lösung

Dass sich die Politik dafür entschieden hat, die deutschen Bürger eigenständig darüber entscheiden zu lassen, was nach ihrem Tod mit ihren Organen geschieht, ist kein Zufall. So bekunden Politiker, dass diese Entscheidung bewusst getroffen worden sei und somit der Erhalt der mündigen Bürger gesichert werden sollte. Ein Entscheidungszwang wäre dem eher undienlich gewesen und hätte womöglich dazu geführt, dass der derzeitige Rückgang von Organspenden sich fortgeführt hätte. Indem Bürger frei über ihre Organe entscheiden können, wird jedoch ein Umdenken in der Gesellschaft erhofft, der in neues Vertrauen in die Organspende und letztendlich in den Organspendeausweis münden soll.

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Dies ist nicht die Webseite des Verband der Angestellten-Krankenkassen. Dieser wurde umbenannt in "Verband der Ersatzkassen" und ist unter vdek.com zu finden.