Digitale-Versorgung-Gesetz - Wie digital sind Deutschlands Krankenkassen schon?

Der digitale Umbruch macht sich mittlerweile fast überall bemerkbar. Auch Krankenversicherungen kommen daran nicht vorbei. Kundenakquise im Netz und digitale Services sind wichtige Themen für sie. Immer mehr digitale Patientenservices kommen dazu.
Die Digitalisierung bietet viel Potenzial für eine bessere und unbürokratischere medizinische Betreuung. E-Rezepte und die digitale Patientenakte sollen Abläufe zum Wohle von Patienten vereinfachen und beschleunigen. Digitale Apps und Services sollen im Alltag Unterstützung bieten. So könnten beispielsweise Bluthochdruckpatienten und Diabetiker ihre Messdaten leichter verwalten und übermitteln.

Die Bundesregierung hat das Digitale-Versorgung-Gesetz auf den Weg gebracht, um diese Entwicklung zu beschleunigen und die nötigen Rahmenbedingungen zu regeln. Doch auch ohne das neue Gesetz spielen digitale Prozesse bei den meisten Krankenkassen bereits eine wichtige Rolle.

Krankenkassen müssen online sichtbar sein

Ein Wechsel der gesetzlichen Krankenkasse ist mittlerweile für Versicherte denkbar einfach. Krankenversicherer können damit leichter Mitglieder verlieren, aber auch gewinnen. Und wer heute über einen Kassen-Wechsel nachdenkt, befragt zu besseren Anbietern in aller Regel erst einmal Google. Krankenkassen müssen hier also unbedingt sichtbar sein, wenn sie potenzielle Mitglieder ansprechen wollen. Dazu brauchen sie eine attraktive Webseite mit überzeugendem Informationsgehalt.

Entscheidend ist aber auch, dass diese Seite für Suchende sehr präsent ist und in Suchmaschinenrankings weit oben landet. Längst sind es deshalb nicht mehr nur Onlineshops, die eine Linkbuilding Agentur für die professionelle Optimierung ihres Suchmaschinenrankings beauftragen. Auch Versicherungen müssen sich zwangsläufig mit dem Thema Onlinemarketing und Suchmaschinenoptimierung auseinandersetzen, denn nur wer bei der Onlinerecherche gefunden wird, wirbt erfolgreich neue Mitglieder. Dazu gehört auch immer häufiger die Social-Media-Präsenz. Sie ist für viele Kassen bereits Bestandteil ihres Marketings. Vor allem Onlinekurse oder Videotutorials verschiedener Kassen zu Gesundheitsthemen sind bei YouTube&Co. immer häufiger anzutreffen. Solche Angebote bringen den Kassen Pluspunkte bei Reichweite und Image.

Online Services sind gefragt

Die Überweisung per Onlinebanking, die Bewerbung per E-Mail oder der Kreditantrag per Onlineformular - was sich früher nur persönlich oder schriftlich erledigen ließ, geht heute bequem von zu Hause aus auf digitalem Wege. Das erwarten vor allem jüngere Versicherte heutzutage natürlich auch von ihrer Krankenkasse.

Webseiten von Krankenversicherern stellen deshalb nicht nur Informationen bereit, sondern sind auch Serviceportale. Versicherte können dort ein Kundenkonto führen, in dem sie ihre Daten verwalten, Anträge stellen, Bescheinigungen anfordern, Unterlagen einreichen oder schlicht und einfach Fragen stellen können. Bei einigen Kassen ist es auch bereits möglich viele Angelegenheiten bequem per Smartphone-App zu regeln. So kann beispielsweise eine Krankschreibung einfach fotografiert und hochgeladen werden.

Ebenfalls gewachsen ist die Nachfrage der Versicherten nach digitalen Kontaktmöglichkeiten. Kontaktformular und E-Mail sind dabei schon länger gängig, aber auch die Möglichkeit schnell und unkompliziert über Facebook oder WhatsApp zu kommunizieren, ist keine Ausnahme mehr.

Digitalisierung der Kassen noch ausbaufähig

Noch längst nicht alle Kassen schöpfen die aktuellen Möglichkeiten hinreichend aus. Bislang sind es vor allem die größeren Kassen, die vermehrt auf digitale Projekte setzen. Dennoch werden diese aber vermutlich in Zukunft immer mehr Raum einnehmen. Auch Bereiche wie etwa die Telemedizin könnten dann zunehmend erschlossen werden. Vorbehalte gibt es bislang vor allem noch hinsichtlich Datenschutz und Datensicherheit. Ein Thema, mit dem sich nicht nur die Krankenkassen noch ausführlich beschäftigen werden müssen

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